Brixen – die älteste Stadt Tirols
Über Einladung des Brixeners Domkapitels bekam die Chorgemeinschaft die Gelegenheit zur Gestaltung eines festlichen Gottesdienstes im Brixener Dom. 39 Sänger und Sängerinnen, der Chorleiter Uwe Harrer, das Leondinger Bläserquartett und 17 Begleitpersonen nahmen an der Chorreise teil. Wegen eines Staus auf der Autobahn erreichte man Brixen am 12. August 2011 erst gegen 18:00 Uhr. Am nächsten Tag nach einer interessanten Stadtführung fuhren die Wetterresistenten zur Talstation der Plose, andere wanderten nach Neustift. Beim gemeinsamen Abendessen im traditionellen Wirtshaus Kutscherhof wurden die typischen Weine der Region getestet. Als Weißwein erlangte der Kerner Favoritenstatus, als Roter machte sich der Teroldego in den Kehlen der Musiker sehr beliebt.
Am Sonntag, 14. August, gestalteten Chor und Bläserquartett im Dom zu Brixen schließlich die feierliche Messe mit Werken österreichischer Komponisten. Der Chor hinterließ vor gefüllter Kirche einen würdigen Eindruck. Um 17:00 Uhr fand man sich im gemütlichen Ambiente des Törggelenkellers Hubenbauer in Vahrn zu einer zünftigen Südtiroler Abendjause ein. Nach der Rückfahrt nach Brixen stand für die meisten noch einmal ein Besuch des Brixener Domes auf dem Programm, um sich bei der Langen Nacht der Kathedrale an der von interessanten Ensembles und Chören dargebotenen Musik zu erfreuen. Andere wiederum erfreuten sich lieber im Kutscherhof an Bier und Wein.
Um bequem zum Quartier zu gelangen, hatten spät Heimkehrende ein Taxi genommen. Doch als sie die Fuhr bezahlen wollten, sagte der Taxifahrer: „Ihr seid doch die Musiker, die heute in der Kirche gesungen haben.“ „Ja“, war die verblüffte Antwort. „Ihr habt mich heute mit eurer Musik so erfreut, ich kann euch doch nichts verrechnen“, sprach er in seinem Südtiroler Dialekt und verschwand in die Nacht.
Am Vormittag des 15. August goss es in Strömen und alle flüchteten auf einen kleinen Frühschoppen in die Gasthöfe und Cafés. Die Hoffnung, dass ein geplanter Ausflug nach Feldthurns stattfinden könnte, war gering; noch geringer die Chance, dass das dort angekündigte Musikfest stattfinden würde.
Doch während der Fahrt Richtung Bozen besserte sich das Wetter. Nach einer Führung durch das herrliche Renaissanceschloss Velthurns konnten alle an dem Volksfest im Schlosshof bei Musik, Getränken und Grillerei teilnehmen. Nach Genuss von Speis’ und Trank (Spezialität: Strauben) machten sich viele noch auf, um eine Wanderung über das Kloster Säben nach Klausen zu genießen.
Die Heimfahrt am 16. August verlief plangemäß. Zwischenstation wurde in Kufstein (Tirol) gemacht, wo die gewaltige Freiluftorgel der Festung bewundert wurde.
Die Jubiläumsfahrt in die Süd-Oststeiermark vom 19. bis 22. Juni 2014
Dies war eine Fahrt ohne geplanten musikalischen Auftritt, die nur der Pflege der Gemeinschaft dienen sollte. Wer ist wohl bester prädestiniert, so eine Reise zu organisieren als Obmann Hans Pichler? Und so war es auch.
Pünktlich um 11:00 Uhr verließ der Bus bei herrlichem Sonnenschein Leonding in Richtung Oberpurkla. Nach Bezug der Zimmer war sogleich der Besuch einer Vinothek angesagt, um einen würdigen Einstieg in die Weinkultur dieser Gegend zu schaffen. Die kurze Wanderung zur Hendlstation Palz in Klöch machte nur noch durstiger.
Hier sei gleich eine kleine Kritik einiger Mitreisender festgehalten: Es gab „nur“ ein einziges Mal steirisches Backhendl zu genießen.
Auch hatte der Obmann eine eigenartige Strategie gewählt, um die Reisekosten niedrig zu halten. Einmal war das Essen, ein anderes Mal das Trinken im Pauschalpreis inkludiert. Die Mitreisenden wussten nie, sollten sie nun viel essen oder viel trinken, um die Chorkassa nicht zu sehr zu belasten. Zur Sicherheit wurde beides gemacht.
Vormittag des 20. Juni – Abfahrt nach Ptuj in Slowenien. Bei einer Stadtführung gab es Interessantes über die kleine Stadt zu hören. Leider verriet die Stadtführerin den besten Wein der Gegend (Šipon), den natürlich alle, zum Leidwesen der Kassierin, beim anschließenden Mittagessen ausgiebig kosten mussten. Ein heftiges Gewitter tat sein Übriges, dass das sehr gute Restaurant nicht verlassen werden konnte.
Am Abend – wieder zurück in Österreich beim Weinbauern in Klöch – war die Stimmung am Höhepunkt.
Die Sportlichen machten am nächsten Tag mit dem bestens vorbereiteten Rudi Sykora eine Radtour entlang der Mur. Die sportlich Unbegabten brachte der Bus zur Schiffsmühle Mureck und zur Ölmühle Pechmann. Hier ließen sich dann alle die riesigen Rippchen schmecken.
Als letzte Station dieser Chorfahrt wurde am Abend Bad Radkersburg besucht. Die meisten fanden sich sehr schnell bei einer Buschenschank ein, denn in Radkersburg gibt es nun wirklich nicht so viel zu besichtigen.
WEINVIERTEL UND NACH MIKULOV VOM 2. BIS 4. OKTOBER 2015
Nach den erfolgreichen Jubiläumsfeiern zum 100-jährigen Bestehen der Chorgemeinschaft - vor allem die Aufführung Carl Orffs Carmina Burana am 25. Oktober 2014 in der Sporthalle Leonding - durften die Sängerinnen und Sänger eine wohlverdiente Gesangspause einlegen. Obmann Hans Pichler hat wieder einen kulturell-kulinarischen Ausflug organisiert. Nach der Ankunft am Freitag, 2. Oktober in Seefeld-Kadolz im nördlichen Weinviertel wurde sofort ein bestimmter Heuriger aufgesucht, im wahrsten Sinne des Wortes "gesucht". Es hat doch einige Zeit gedauert, bis die Chormitglieder, ausgestattet mit der modernsten Technik, wie z.B. Internet-Suchfunktionen, das Heurigenlokal gefunden hatten.
Am nächsten Tag wurde die tschechische Stadt Mikulov (deutsch: Nikolsburg) besichtigt. Nach einer informativen Stadtführung gab es ein reichliches Mittagessen im alten jüdischen Viertel der Stadt. Der anschließende Besuch der Piaristenkirche - ein "Locus iste" durfte dort nicht fehlen - war ein Anliegen des Obmannes: erstens war seine geistige Heimat die barocke Wiener Piaristenkirche, zweitens befinden sich in Nikolsburg wie in Wien bedeutende Deckenfresken des Malers Franz Anton Maulpertsch. Aus seiner Schule stammt auch das Altarbild in der alten Leondinger Pfarrkirche. Der Nachmittag war kulinarischen Genüssen gewidmet: Eine Kellergassenführung mit Weinverkostung auf dem Galgenberg bei Wildendürnbach erfreute die durstigen SängerInnen.
Der Sonntag, 4. Oktober, war wieder kulturell-kulinarisch aufgeteilt. Man fuhr Vormittag nach Ruppersthal und besichtigte das Pleyel-Museum (Komponist und Klavierbauer Ignaz Pleyel, 1757-1831). Alle waren überrascht von den weiterführenden Informationen über den Schüler Joseph Haydns, welche vom Kustos des Museums vermittelt wurden. Chorleiter Uwe Harrer nahm die Gelegenheit wahr und spielte zum Vergnügen aller einige Stücke auf dem "Original Ignaz Pleyel Hammerflügel Opus 1614". Manch eine(r) wollte noch länger in diesen musikalischen Gemäuern bleiben, aber der Obmann war in Gedanken bereits in der Wachau und drängte die Pleyel-Begeisterten in den Bus, der die durstige Schar nach Weißenkirchen in der Wachau brachte. Die von Kunst und Wein gesättigte Gruppe traf ermüdet am Abend in Leonding ein.
BURGENLAND NACH MÖRBISCH VOM 25. BIS 28. MAI 2017
Auch in diesem Jahr hatte der Obmann keine "klassische Chorreise" im Sinn, sondern erstellte ein buntes Programm aus Sehenswürdigkeiten und Weingenuss. So führte der Bus die 19 SängerInnen und 16 Fans am 25. Mai zunächst zum Mittagessen nach Forchtenstein. Das war zwar für den bevorstehenden Nachmittag ein kleiner notwendiger Umweg, aber an diesem Tag (Christi Himmelfahrt) waren die meisten Restaurants wegen Erstkommunion-Familienfeiern restlos ausgebucht. Nach der Mittagspause wurde in Raiding das Liszt-Haus besichtigt, dann fuhr man nach Mörbisch, und nach dem Bezug des Quartiers gingen alle sofort zum nahe gelegenen Heurigen. Das Buffet hat vorzüglich gemundet.
Mit der Pferdekutsche zum Picknick
Damit auch die Sportlichen auf ihre Rechnung kommen, musste am Freitag, 26. Mai ein Fußmarsch vom Hotel zum Seebad Mörbisch in Kauf genommen werden. Mit der Fähre fuhr man vorbei am Vermessungspunkt "B0" (kleine kreisförmige Betoninsel als Markierungspunkt der über den See verlaufenden Staatsgrenze) nach Illmitz. Dort wurde die Gesellschaft von zwei Kutschen erwartet, die mit ihren Pferden durch den Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel teilweise gerollt und teilweise gebraust sind. Die Überraschung war ein Picknick im Freien mit herrlichen, von bäuerlicher Hand zubereiteten Aufstrichen und Broten samt diversen Beilagen. Selbstverständlich wurde auch köstlicher burgenländischer Wein kredenzt, der zum Abschied flaschenweise in die Kutschen mitgenommen wurde. Trotz gallopierender Pferde und tiefer Schlaglöcher in Steppen-Feldwegen konnten die Trinkfesten die Bouteillen bis zum Eintreffen im Informationszentrum Nationalpark leeren. Nach kurzer Besichtigung der vorhandenen Ausstellungsstücke fuhr man mit dem Bus rund um den See nach Rust. Die Stadtführung in diesem Weinstädtchen war originell und liebenswert ausführlich. Zum Schluss fanden alle den vereinbarten Heurigen, wo die sangesfreudige Gruppe mit warmen und kalten Speisen und wieder mit wohlschmeckenden Weinen verköstigt wurde. Glücklicherweise war der Kofferraum des Busses leer und konnte die zahlreich gekauften Weinkartons aufnehmen.
Fürst Esterházy lässt grüßen
Der Samstag, 27. Mai war kulturell von Morgen bis Abend angefüllt: Zunächst führte die Leiterin des Heimatmuseums durch Mörbisch, dann nahm der Bus die Gruppe mit nach Fertöd (Schloss Esterházy). Wegen einer viel zu kurzen Schlossführung blieb genug Zeit, die in den umliegenden Restaurants verbracht wurde. Der Obmann hatte zwar bis hierher eine andere Zeiteinteilung vorgesehen, aber die ungarischen Freunde im Schloss hatten die gebuchte Führung gar nicht registriert! Am Nachmittag wurde die barocke Basilika Frauenkirchen besichtigt, danach fuhr der Bus nach Podersdorf. Zur Fähre nach Rust mussten einige säumige, Eis lutschende Reiseteilnehmer laut rufend und heftig gestikulierend herbei gelockt werden. Der Bus fuhr leer rund um den See, nahm alle in Rust an Bord und brachte die Gesellschaft nach Mörbisch. Der Abend klang in einer Hauerschenke fröhlich aus.
Eisenstadt stand am Sonntag, 28. Mai am Programm. Vormittag konnte man bei einer erschöpfend dargelegten Stadtführung die wichtigsten Informationen erhalten. Zu Mittag delektierte man sich im Haydnbräu, bevor man erschöpft nach Leonding zurück kehrte. Wie immer ein Programm, das Appetit darauf macht, das Ganze oder Teile davon privat noch einmal zu erleben.