Weinseligkeit

Geselligkeit in der Liedertafel Leonding

Wein, Weib und Gesang gehören seit jeher sprichwörtlich zusammen. Doch was tun?

In den Anfangsjahren fehlte der Liedertafel ein ganz wesentlicher Teil dieser Erfolgsformel – die Damen. Obwohl deren Unterstützung wohl zu jeder Zeit geschätzt wurde, verzeichnet die Chronik erst 1922 die offizielle Aufnahme von Frauen in den Verein. Bis dahin galt es, das gesellige Zusammensein in Form von feuchtfröhlichen Männerabenden zu begehen. Die sangesfreudigen Herren taten dies mit mindestens ebensolchem Eifer, mit dem sie dem Gesang frönten, der sie im eigentlichsten Zwecke zusammenführte. Schon die Gründungsversammlung zog sich bis weit nach Mitternacht hin, es gilt jedoch zu bezweifeln, dass dies allein den angeregten Diskussionen zu schulden ist; vielmehr wurde schon in den Anfangsstunden der Grundstein für die von Generationen von Chorsängerinnen und -sängern hochgehaltenen Tradition fröhlicher Feiern, welcher Anlass sich dazu auch bieten möge, gelegt.

Man darf dabei nicht vergessen, dass zu jener Zeit Kinotempel, Mega-Dies und Giga-Das noch ferne Utopie waren. Damals war eine Chormitgliedschaft eine der wenigen Möglichkeiten, in einer bäuerlich-handwerklich geprägten Dorfgemeinschaft am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. So ist es nicht verwunderlich, dass die Liedertafel regen Zulauf verzeichnen konnte. Das Zusammensitzen im Wirtshaus nach der Probe entschädigte viele für das anstrengende Üben. Sperrstunden wurden als notwendiges Übel angesehen, um den Wirtsleuten doch noch ihre wohlverdiente Nachtruhe zu gönnen. Im Zweifel verlegte man den Probenbeginn einfach etwas nach vorne.

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