Zum Sopran:
„Ihr habt keine Tiefe, die Tön’ müssen sitzen
tief unten in Euren Breiten und Ritzen.“
So spricht der Chorleiter und sagt zu Euch dann:
„Es schauen noch immer die Falschen mich an.
Ja glaubt’s mir! Ja, i versteh was vom Singen,
vom Atmen, vom Stützen und anderen Dingen.
Ich wünschert mir halt, und des wär a so fein,
ihr solltet halt fünfzig Jahr jünger sein!“
Zum Alt:
„Nehmt Bleistift’ zur Hand und notiert die Sequenz,
der Bleistift ist für Euch die halb’ Intelligenz!
Gebärfreud’ge Becken und Hüften zum Singen
brauch ich von Euch, sonst könnt Ihr nicht klingen,
die Töne müßt mit den Lippen Ihr fassen,
wie Elefanten mit den Rüsseln, den nassen,
und zieht mir hinunter die Töne am Boden,
so sollt Ihr mir singen, als sitzt ihr am Hoden.“
Da piepst ein Tenor: „Jetzt frage ich Dich,
Maestro, i bitt, auf was sitz dann ich?“
Die Tenöre fragen:
„Wo san ma, was sagt er und was tun wir singen?“,
den Uwe sie manchmal zum Kopfschütteln bringen.
„Wer wagt es, mir solche Töne zu bringen?
Wie Bälle müssen die Töne hupfen und springen,
schraubt riesige Schrauben hinein in den Boden.“
Da sitzen d’ Tenöre verschreckt dann am Hoden,
und nachher versuchen die bauschigen Söhne
hervorzubringen lauschige Töne.
Zum Bass :
Die andere Stimm’, die singt voller Power
die tiefen Tön’ raus, und mancher ist sauer
fragt Uwe, ob jetzt ihn schon alle verstanden,
wie s’ atmen und singen soll’n in diesen Landen,
er hätt’ ja Verständnis auch für Pensionisten,
auch wenn sie ihr Leben musikalisch nur fristen.
Da kontert der Ingo: „Ich gerne Dich brächte
nach Straßburg vor’s G’richt über d’ Menschenrechte!“